„Wir hatten den Kampfgeist, das Ding noch zu holen. Wir haben uns nach dem 0:2 gesagt, dass es das noch nicht gewesen sein kann. Wir wussten die ganze Zeit über, dass wir noch gewinnen können“, schilderte der begeisterte Trainer des Hünfelder SV, Uli Bönsch. Die Volleyballer des HSV zeigten eine tolle Moral und konnten ein heiß umkämpftes Spiel nach deutlichem Rückstand noch drehen. Aus einem 0:2 wurde ein 3:2 und der nächste Sieg auf die Haben-Seite verbucht.
Viel vorgenommen und schnell wieder auf den harten Boden der Realität zurückgeworfen. Als die Männer vom Hünfelder SV im Sportzentrum Rodheim aufkreuzten, wurde schnell klar, dass beide Mannschaften sich keine Punkte schenken wollten. „Wir haben am Anfang gegen eine sehr routinierte Mannschaft zu viele Fehler gemacht“, schilderte Bönsch. Folgerichtig lagen die Osthessen nach dem Spielbeginn schon mit 0:2 zurück. Der Rückenwind der vergangenen Spieltage sorgte aber dafür, dass „wir das Spiel irgendwie wieder an uns reisen konnten. Auch wenn es nicht einfach war“, so der Trainer. „Step by Step ging es ab dem dritten Satz dann bergauf“, ergänzte der Spielercoach, und so stand es vor dem entscheidenden letzten Satz wieder Unentschieden. „Wir konnten unsere Fehlerquote ganz schön stark sinken. Dann haben wir die Gegner unter Druck gesetzt, und das Pendel hat sich zu unseren Gunsten geneigt“, führte Bönsch weiter aus. Als Ergebnis einer tollen Moral ging der letzte Satz mit 15:10 aus Sicht der Hünfelder gewonnen, und der HSV konnte mit einem weiteren Sieg die Heimfahrt antreten – ein wichtiger vor dem Spiel gegen den Ligaprimus in 14 Tagen. „Es ist immer schön mit einem Sieg nach Hause zu fahren. Man sieht, dass man nie aufgeben sollte, sondern immer weiterkämpfen muss“, analysierte der Coach.
Für Uli Bönsch war das Spiel keines wie jedes andere. In Rodheim gab es für den Zuspieler ein Wiedersehen mit alten Bekannten. „Für mich ist das schon sehr persönlich. Mit einigen von denen habe ich vor 14 Tagen noch bei der Mallorca-Senioren-WM gespielt“, merkte der Volleyballer an. Die Reise auf die Insel verlief dabei mehr als erfolgreich. Ganz oben vom Podium winkte Bönsch am Ende und hatte die goldene Medaille um den Hals und einen Weltmeistertitel im Gepäck. Im Gewinner-Team waren auch fünf Spieler der SG Rodheim. Ein sportliches Highlight, was Bönsch nicht so schnell vergessen wird: „Auf dem Feld schenken wir uns nichts, aber davor und danach sind es Freunde für mich. Das war für mich ein ganz spezielles und besonderes Spiel. Dementsprechend war ich auch angespannt“, betonte der Weltmeister.
Hünfeld: Zukauskas, Herrmann, Wesel, Ilin, Peiffer, Lochner, M. Bönsch, U. Bönsch, Krautwurst.
Quelle: Oberliga – Erst Malle, dann Rodheim: Bönsch siegt gegen WM-Kollegen (osthessen-zeitung.de) (30.10.2023)