Der Hünfelder SV strotzt dieser Tage vor Spielfreude und münzte es gegen die SG Ehrenberg in halbes Dutzend Tore um. In dieser Form kann sich der HSV auf dem Weg zum Verbandsliga-Titel (fast) nur selbst schlagen.
Beim Gastspiel in Bad Soden stand sich Hünfeld vor Wochenfrist noch selbst im Weg, weil die Haunestädter Chancenwucher betrieben und sich deswegen nach der 0:1-Pleite trotz deutlicher Überlegenheit betröppelt anschauten. Diesmal saß gleich die erste Torchance, als Kevin Krieger präzise auf Aaron Gadermanns Kopf flankte – und so das Unheil für die überforderten Rhöner den erwartbaren Lauf nahm.
Hessenliga ist das Ziel des Hünfelder SV
Denn dem hohen Tempo, den schnellen Ballzirkulationen und der unbändigen Spielfreude auf dem großen Kunstrasenplatz in Hünfeld war die Elf von SGE-Coach Meik Voll nicht gewachsen. Voll nahm’s entsprechend gelassen:Wir haben davor 6:0 in Sand und damit bei einem direkten Konkurenten gewonnen .Hünfeld war eine Klasse besser und hatte klare Vorteile. Diese Niederlage nehmen wir nicht mal mehr mit ins Montagstraining, sondern bereiten uns einfach auf Eichenzell am Donnerstag vor. Hünfeld will in die Hessenliga und da gehört die Mannschaft hin. Gut, dass wir Moral gezeigt haben und nicht zehn Stück kriegen.“
Der HSV spielte streckenweise so famos auf, dass selbst neutrale Zuschauer die Tore von Karlo Vidovic nach ganz feinen Spielzügen oder das fulminante Solo von Jemal Kassa mit stehenden Ovationen feierten. „Man sieht ganz einfach die hohe Qualität im Kader“, sagte Jonas Simon in seinem Resümee. Er hatte als Sechser ein Vidovic-Tor glänzend aufgelegt und das 2:0 nach tollem Spielzug über Spielmacher Krieger selbst erzielt. Krieger war gar an drei Toren direkt beteiligt.
Hünfelder SV: Simon sieht „hohe Qualität und gute Stimmung im Kader“
Der erst 20-jährige Simon ist aus dem defensiven Zentrum der Haunestädter nicht mehr wegzudenken und wird in der Schlussphase der Saison noch wichtiger werden, zumal sein kongenialer Partner auf der Doppelsechs in diesem Jahr kein Fußball mehr spielen wird: Mark Zentgraf hat sich das Kreuzband gerissen und wird schon heute operiert.
Simon sieht den HSV gerade spielerisch deutlich stärker als in der Hinrunde – und schon da war dem Team der eine oder andere Kantersieg gelungen. „Wir haben nach der Winterpause sehr konstante Leistungen gebracht, uns aber in Bad Soden dafür aber leider nicht belohnt. Jetzt wollen wir am Donnerstag gegen Bronnzell im Topspiel unbedingt gleich das nächste Statement setzen.“ Dass es noch besser läuft, führt Simon auch auf die Kabine zurück: „Die Stimmung im Team ist richtig gut. Uns macht es aktuell sehr viel Spaß und das sieht man auch auf dem Platz.“