„Da frage ich mich, wer der Amateur ist

HSV-Fußballchef Rohde sauer auf HFV

Johannes Götze (@)

Hünfelds Fußballchef Mario Rohde teilt gegen den HFV aus. Foto: Siggi Larbig

Mario Rohde ist bitter enttäuscht vom Hessischen Fußball-Verband. Nach der undurchsichtigen Hessenpokal-Posse, die dem Hünfelder SV wohl ein überaus lukratives Spiel gegen die Offenbacher Kickers kostet, lässt der HSV-Fußballchef seinem Frust im Gespräch freien Lauf.

Gestern berichtete torgranate.de über die veränderten Rahmenbedingungen des Hessenpokals. Das Ergebnis: Nicht wie ursprünglich angenommen, hat die Achtelfinal-Auslosung des Vorjahres Bestand, vielmehr wird Anfang Januar neu gelost. Der HSV war bis Stand gestern Nachmittag der Überzeugung, dass es am Faschingssamstag gegen Kickers Offenbach gehen wird, sofern sich der OFC in der kommenden Woche bei Gruppenligist Königstein durchsetzt. Über die „neue“ Reglung, die der Verband weder an Presse noch Vereine kommuniziert hatte, wurde Rohde auf Nachfrage dieses Portals aufmerksam.

Rohde erinnert sich zurück an das Zustandekommen des Deals im Frühjahr dieses Jahres: „Alle 16 Teams, die seinerzeit noch im Hessenpokal vertreten waren, kamen in zwei Videokonferenzen zusammen. Dabei wurde nicht zuletzt über das Fortführen des Pokals in diesem Jahr gesprochen. Und dort wurde klar gesagt, dass das Achtelfinale nicht neu gelost wird. Entsprechend stimmten wir dem Verzicht auf das Achtelfinale in der Vorsaison zu, damit der Hessenpokal geräuschlos mit den Profivereinen fortgeführt werden kann“, erinnert sich Rohde zurück und sagt, „dass in diesen Sitzungen auch der Justitiar des Verbandes zugegen war, dabei aber keine juristischen Bedenken äußerte“.

„Ich erwarte im Sinne aller eine bessere Performance“

Rohde betont, dass Absprachen getroffen worden waren, die im Nachhinein obsolet seien. „Die Zeit hätte ich mir sparen können. Dass wir Vereine über die veränderten Bedingungen durch die Presse erfahren und nicht im Vorfeld vom Pokalspielleiter proaktiv darüber informiert wurden, ist nicht nur unglücklich, sondern inakzeptabel. Zumal ich mich im Rahmen einer Hessenligatagung im Juli noch einmal rückversichert hatte, ob die Reglung Bestand hat“, sagt Rohde, der nicht auf einzelne Personen mit dem Finger zeigen möchte, sondern das Wirken des Verbandes in jüngster Vergangenheit prinzipiell infrage stellt.

„Ich sage nur Aufstieg Regionalliga, den verbockten Verbandstag oder nun die Farce mit dem Pokal. Man hat nicht nur das Gefühl, dass man als Verein den Herren völlig ausgeliefert ist, sondern bekommt es in regelmäßigen Abständen gnadenlos bestätigt. Gerade den ehrenamtlichen Vereinsvertretern gegenüber sollten sich die hauptamtlichen Personen dieser Institution mehr ins Zeug legen. Es ist schließlich deren Job und da erwarte ich im Sinne aller eine bessere Performance. Das sollte das täglich Brot, der tägliche Arbeitsauftrag des Verbandes sein. Wenn ich mir den immer wieder propagierten Slogan ‚Unsere Amateure – Echte Profis‘ in diesem Kontext vor Augen führe, frage ich mich wer hier Amateur und wer der Profi ist.“
Dass es nun höchstwahrscheinlich nicht gegen das „große Los“ OFC gehen wir

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