Hessenliga: HSV hadert mit Schiri
Hünfelds Innenverteidiger Benjamin Fuß (links) läuft den Ball vor Neuhofs Sasha Diakiese ab. Foto: Kevin Kremer
Es gibt Punkteteilungen, mit denen jeder Trainer glücklich ist – und welche, mit denen keiner zufrieden sein kann. Das 2:2 (2:2) zwischen Hünfeld und Neuhof gehört zur zweiten Kategorie – aus jeweils guten Gründen.
„Hünfeld hilft der Punkt mehr als uns. Es war wie in den vergangenen Spielen: wir spielen gut, aber nach vorne fehlt uns die Durchschlagskraft, aus unseren Chancen machen wir einfach zu wenig“, haderte Neuhofs Trainer Alexander Bär. Recht hatte er mit der fehlenden Durchschlagskraft, denn der zweite Spielabschnitt gehörte optisch den Gästen. Nur: nicht einmal wurde es da für den ins HSV-Tor zurückgekehrte Benedikt Kaiser gefährlich. Das gefällige Positionsspiel half nichts, denn rund um den Strafraum fehlte der Wille, überhaupt in Abschlusspositionen zu gelangen. Begünstigt hatte Neuhofs überlegene zweite Halbzeit der HSV durch unzählige leichte Ballverluste. Und doch waren es die Hünfelder Andre Vogt (51./83.) und Nils Wenzel (54.), die die größten Chancen besaßen. Insbesondere Vogts Heber im Schlussakkord hätte einen Treffer verdient gehabt.
Und vor der Pause hätte Hünfeld sicherlich mehr als die nur zwei Treffer verdient gehabt. Da war der Auftritt gut, erinnerte an das Hinspiel, als der HSV vor wenigen Wochen verdient mit 2:0 in Neuhof gewann. Nach frühem Nackenschlag – Linksverteidiger Juan Manuel Paez brach durch, spielte in den Rückraum, wo Rechtsverteidiger Ilias Benazza per Distanzschuss genau ins Eck traf – berappelte sich der Gastgeber eiligst und drehte das Spiel dank eines Doppelschlags. Marcel Dücker, erstmals in dieser Saison als Rechtsverteidiger aufgeboten, flankte präzise auf Maximilian Fröhlich, der per Kopf genau ins rechte Eck traf (15.). Drei Minuten später war es Wenzel, der Sebastian Alles‘ Anspiel mit toller Schusstechnik aus 15 Metern ins kurze Eck veredelte.
Und immer wenn Hünfeld schnell spielte, wurde es gefährlich, die Fehlerquote war gering, die Chancen für den dritten Treffer da. Die beste parierte Ahmed Hadzic sensationell, weil er Max Voglers Geschoss noch mit den Fingerspitzen an den Innenpfosten lenkte (24.). Und dann war da ja noch der Aufreger des Spiels: Gut seh- und hörbar wurde Fröhlich für fast alle Beteiligten elfmeterreif gefoult (37.). „Ein Unding, den nicht zu pfeifen. Ich kann das nicht verstehen“, haderte HSV-Trainer Johannes Helmke. Bär entgegnete: „Für mich kein Elfmeter.“ Glück für Neuhof, das kurz später nach einer Ecke durch Edi Kulas‘ Kopfball noch vor der Pause den Ausgleich markierte.
Die Statistik:
Hünfelder SV: Kaiser; Dücker, Fuß, Witzel, Zöll – Alles, Rohde – Wenzel (68. Sternstein), Vogt, Fröhlich (90. Brähler) – Vogler (58. Krieger).
SV Neuhof: Hadzic; Benazza (90.+1 Heredia Alonso), Tavares Ganime Bastos, Klapan, Paez – Kulas, Sosa Perez – M. Kovac, Costa Sabate, A. Kovac – Diakiese.
Schiedsrichter: Daniel Losinski (TSV Jahn Calden).
Zuschauer: 220.
Tore: 0:1 Ilias Benazza (3.), 1:1 Maximilian Fröhlich (15.), 2:1 Nils Wenzel (18.), 2:2 Edi Kulas (43.).