Schaut man in die Medien, dann kann man zu den Veranstaltungen in Regensburg z.B. lesen: „Die deutsche Sprint-Staffel der Frauen in der Aufstellung Alexandra Burghardt (LG Gendorf Wacker Burghausen), Lisa Mayer (Sprintteam Wetzlar), Tatjana Pinto (LC Paderborn) und Rebekka Haase (Sprintteam Wetzlar) ist bei der Gala in Regensburg über die 4×100 Meter eine starke Zeit gerannt. Es klappten alle Wechsel und Schlussläuferin Rebekka Haase sprintete nach 42,38 Sekunden über die Ziellinie. Der Stadionsprecher konnte zur Freude der Sprinterinnen und Zuschauer eine neue Weltjahresbestleistung verkünden.“ Nur eine von vielen Schlagzeilen.
Ja, die Leichtathletik nimmt langsam Fahrt auf. Zwei Wochen nach den Deutschen Meisterschaften in Braunschweig ging in Regensburg die Jagd nach Bestzeiten und Normen, auf einen der letzten Plätze in Richtung Olympia – oder im Falle der U 20-Jugendlichen –, zur WM oder EM weiter. Als Bühne fungierte dieses mal das Städtische Stadion am Weinweg in Regensburg. Und Zuschauer waren auch zugelassen.
Bei der Laufnacht durften von uns drei Athletinnen bei brütender Hitze an den Start gehen.
- Finja Waider (WJU18) absolvierte nach gerade überstandenem Handgelenksbruch ihren ersten 400m-Lauf überhaupt in 62,40 Sekunden. Der Start war ein schöner Einstieg in die Saison, der ohne Handgelenksbruch ja eigentlich beim Ländervergleichskampf in Ulm hätte stattfinden sollen.
- Alicia Kraus und Liona Kramer, beides W13-Athletinnen, durften aufgrund ihrer im Vorfeld erbrachten Leistungen in die Altersgruppe W14 hochstarten. Beide gingen sichtlich nervös in ihre Rennen. Es ist halt schon was anderes, wenn man u.a. unter organisatorischen Verhältnissen wie bei Deutschen Meisterschaften starten muss. Der Trainer nur in der Ferne zu sehen ist; man auf sich selbst angewiesen ist. Aber genau dieser Sachverhalt sollte in Regensburg auch geschult werden; und dazu muss man gerade solche Gelegenheiten auch nutzen.
- Alicia Kraus startete auf der 100m-Distanz zusammen mit 16- und 17-jährigen Athletinnen. Am Ende standen 13,95 Sekunden auf der Uhr. Erste Aussage nach dem Lauf war: „Ich kann schneller!“. Ja, kann Alicia; im Training standen elektronisch gestoppt schon 13,51 Sekunden auf der Uhr; aber im Training gegen die Uhr und im Wettkampf unter dem Druck der Situation sind schon zwei Paar Stiefel. Und genau das braucht Erfahrung.
- Liona Kramer hatte es bei ihrem 800m-Lauf im wesentlichen mit ein bzw. zwei Jahre älteren Athletinnen zu tun. Die gelaufene Zeit 2:46,79 Minuten; 4 Sekunden über Bestzeit. Das war für den ersten Lauf nach 9 Monaten schon recht ordentlich; wir werden aber noch ganz andere Zeiten zu sehen bekommen. Und es war auch ein recht wildes Rennen, da wurde mit allen Mitteln gearbeitet, die Folge waren u.a. mehrere Stürze, Liona hatte etwas Nasenbluten; es war schon ein Rennen bei dem man einiges an Erfahrung sammeln konnte.