Sie kamen, liefen – und kämpften sich ins Ziel. Der Zugspitz Ultratrail 2025 forderte von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern alles. Mit einer Strecke von über 44 Kilometern und mehr als 1.900 Höhenmetern war der Mittenwald Trail eine körperliche wie mentale Herausforderung. Unter ihnen: Manuel Werner vom Hünfelder SV sowie Roman Herget und Patrick Berg vom TLV LT Eichenzell – drei Athleten, die sich in der imposanten Kulisse des Karwendel- und Wettersteingebirges behaupteten.
Bereits am Samstagmorgen um 7 Uhr startete das Abenteuer. Die Bedingungen? Extrem. Schon in den Tagen zuvor hatte sich angekündigt, dass die Sonne an diesem Tag kein Erbarmen zeigen würde. Die hochsommerliche Hitze brannte unerbittlich auf das Feld der 952 Starterinnen und Starter herab – und machte den anspruchsvollen Kurs zu einem echten Härtetest.
Ein Rennen mit Charakter
Vom Startpunkt in Mittenwald führte die Strecke über Lautersee und Ferchensee zum Schloss Elmau – eine erste landschaftliche Visitenkarte, die schnell klarmachte: Hier zählt nicht nur Tempo, sondern auch Strategie und Durchhaltevermögen. Nach gut 42 Minuten passierte Manuel Werner als erster des Trios den Verpflegungspunkt bei Schloss Elmau bei Kilometermarke 9,5. Roman Herget und Patrick Berg, der in einer späteren Startwelle ins Rennen ging, folgten nach 57 Minuten.
Der Weg führte weiter über den Wamberg zum Eckbauer. Während sich die Landschaft von ihrer spektakulärsten Seite zeigte, kletterten die Temperaturen weiter. Doch Werner, Herget und Berg ließen sich nicht beirren – konzentriert und fokussiert meisterten sie den steilen Downhill zur Partnach und den anschließenden Anstieg zur Partnachalm.
An der Laubhütte – nach gut 23 Kilometern – lag Manuel Werner weiter vorne und passierte diesen Streckenpunkt in unter zwei Stunden. Herget und Berg folgten in ähnlichem Abstand wie zuvor – ein deutliches Zeichen für ein klug eingeteiltes Rennen.
Emotionaler Höhepunkt am Kreuzeck – Mentale Stärke gefragt
Am Kreuzeck wartete nicht nur der nächste Verpflegungspunkt, sondern auch ein emotionales Highlight des Rennens: die legendäre Cheering-Zone “Zegapa”. Die Stimmung? Elektrisierend. Musik, lautes Glockengeläut, Anfeuerungsrufe – ein Bergfestival der besonderen Art. Hier wurden Träume beflügelt, Tränen vergossen – und die letzten Kräfte mobilisiert.
Nach dem Kreuzeck erreichte Werner den Verpflegungspunkt Hochalm mit einer Zwischenzeit von 2:50 Stunden – ein starker Auftritt, der seine Topform bestätigte. Herget folgte nach 3:45 Stunden, Berg nach 5:20 Stunden. Die Kräfte waren fast aufgebraucht – doch der höchste Punkt des Rennens, der Osterfelderkopf auf 2057 Metern lag noch vor ihnen.
Volle Konzentration bis ins Ziel
Nach dem langen Aufstieg folgte der erwartete finale Abstieg: 14 Kilometer hinab nach Garmisch. Technisch, tückisch, kräfteraubend. Jeder Schritt forderte Konzentration – jeder Meter war ein Stück näher am Ziel. Noch einmal ging es an der jubelnden Menge am Kreuzeck vorbei, dann über Trails und Forstwege, vorbei an Skiliften, bis sich endlich, nach über 44 Kilometern, das ersehnte Zieltor am Richard-Strauss-Platz öffnete.
Manuel Werner krönte seinen beeindruckenden Lauf mit einer Zielzeit von 4:22 Stunden – Rang acht in der Gesamtwertung, Platz sechs bei den Männern. Eine herausragende Leistung im Feld von 952 Teilnehmenden. Roman Herget konnte sich mit 5:47 Stunden deutlich nach vorne arbeiten und belegte am Ende einen starken 80. Platz. Patrick Berg überquerte die Ziellinie nach 6:18 Stunden auf Rang 151 – mehr als respektable Ergebnisse, vor allem angesichts der Hitze und der anspruchsvollen Strecke.
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