SV Steinbach- HSV 0:1 Berichte -Bilder Teil III

Kemmerzell von Null auf Hundert in die Hessenliga

Kein normales Aufsteigerduell bestreiten am Samstag (17 Uhr) der Hünfelder SV und der SC 1960 Hanau. Der Tabellenführer gastiert nämlich beim Tabellendritten. Mittendrin ist Sven Kemmerzell, für den das zurückliegende Jahr ebenso außergewöhnlich ist. DAs Derbygegen den SV Steinbach,das der HSV 1:0 gewann, war für den Mittelfeldspieler des HSV die Gelegenheit, mal zurückzublicken. „Vor gut einem Jahr bin ich am Kreuzband operiert worden und jetzt spiele ich in der Hessenliga das Derby gegen Steinbach“, sagt der 23-Jährige, der vor der Saison von Verbandsliga-Absteiger SG Ehrenberg nach Hünfeld wechselte.

Neun Spiele absolvierte Kemmerzell nach überstandener Verletzung noch für Ehrenberg, die Nachwirkungen begleiten ihn aber noch aktuell. „Körperlich und auch vom Kopf her braucht man nach so einer Verletzung einfach Zeit. Aber es läuft schon besser“, betont Kemmerzell, der in sieben der zehn Saisonspiele in der Startformation stand. „Die Umstellung war schon groß und ich habe ein bisschen gebraucht, um mich an das Niveau zu gewöhnen. Dass es so läuft und ich so viel Einsatzzeit bekomme, freut mich sehr“, sagt Kemmerzell.

Auch gegen Steinbach stand der 23-Jährige in der Startelf und spielte über die vollen 90 Minuten. „Es ging noch ein bisschen länger in Steinbach. Für mich als Student ist es einfacher, andere mussten natürlich am Donnerstag wieder zur Arbeit“, erläutert Kemmerzell, der, wie so viele im Lager des HSV, zufrieden mit der ersten, aber unzufrieden mit der zweiten Halbzeit ist: „Wir haben in Überzahl das Feld nicht mehr eng bekommen und vorne zu leicht die Bälle verloren. Dennoch überwiegt das positive vom Spiel.“

Kurz ist die Vorbereitungszeit auf das nächste Spiel. Gegner SC 1960 Hanau hat sechs Siege aus neun Spielen eingefahren und zuletzt einen Pausenrückstand gegen Mitaufsteiger VfB Marburg gedreht. „Wir freuen uns auf das Spiel und ich denke, der Gegner auch. Der Platz in deren Stadion ist sehr groß, da müssen wir es wieder schaffen, das Feld eng zu machen“, sagt Kemmerzell, der mit seiner Mannschaft die Tabellenführung untermauern kann.

 

„Muss mich bei der Mannschaft entschuldigen“

Den Derbysieg des Hünfelder SV gegen den SV Steinbach kommentieren vier Protagonisten der Hessenliga-Partie – und nehmen Bezug auf Leistung, beste Chancen und den Platzverweis.

Petr Paliatka (Trainer SV Steinbach)

Petr Paliatka, Trainer des SV Steinbach, war nach dem Spiel zufrieden mit seiner Mannschaft, haderte allerdings mit der Gelb-Roten-Karte gegen Michael Wiegand kurz vor der Halbzeitpause: „Ich kann meiner Mannschaft kaum einen Vorwurf machen. Wir haben uns viele Chancen herausgespielt, nur hätten wir das Tor machen müssen, um dem Spiel einen anderen Verlauf zu geben. Schade, dass auch Dritte die Partie entschieden haben.“

Petr Paliatka jr. (Stürmer SV Steinbach)

„Ich muss mich nachher noch bei der Mannschaft entschuldigen, weil ich in der ersten Halbzeit zwei Tore machen muss“, sagte Steinbachs Stürmer Petr Paliatka jr., der zu den besten Akteuren des Heimteams zählte und nach der Pause bei einem Lattenschuss Pech hatte. Er lobte das Team: „Jeder weiß, wie sehr wir gekämpft haben. Wir hätten uns einen Punkt verdient gehabt.“ Einen Kommentar zum Schiedsrichter verkniff er sich.

Maximilian Fröhlich (Siegtorschütze Hünfelder SV)

Der Siegtorschütze resümierte ehrlich: „Das war sicherlich eines unserer schwächsten Spiele in dieser Saison, aber das ist heute auch einfach mal egal.“ Er verriet: „Schon in der Halbzeit meinte unser Trainer, dass er lieber elf gegen elf weiterspielen würde. Wir hatten dann ein ganz schlechtes Positionsspiel, haben keinen Zugriff mehr bekommen, sind mit dem Ball in Hektik verfallen. So darf uns das eigentlich nicht passieren.“

Johannes Helmke (Trainer Hünfelder SV)

„Ich war in der Halbzeitpause relativ laut, weil ich genau sowas habe kommen sehen. Wir haben es nicht geschafft, die Kontrolle über das Spiel zu bekommen“, sagte HSV-Trainer Johannes Helmke, der sich für den Sieg aber nicht entschuldigen wollte. „Seit Saisonbeginn spielen wir herausragend und ein nicht so gutes Spiel ist für einen Aufsteiger normal. Die zweite Halbzeit hat gezeigt, dass wir nicht das Spitzenteam sind.“

Nach oben scrollen