Lieber auf Kunstrasen: Spielort des HSV sorgt für Fragezeichen

Der Hünfelder SV hat seine Titelambitionen in der Verbandsliga Nord untermauert und Abstiegskandidat TSV Wabern mit 2:0 (2:0) geschlagen. Der Sieg war völlig verdient, auch wenn der Spielort für ein ganz großes Fragezeichen sorgte.

Der Rasenplatz lag nämlich in einem prächtigen Zustand da, wurde in den Tagen zuvor hergerichtet und hätte bei sonnigen 19 Grad gar noch einen Schwung Wasser vertragen können. Und doch fand das Spiel zur Verwunderung der allermeisten Zuschauer auf dem Kunstrasen statt. HSV-Trainer Johannes Helmke versuchte nachher aufzuklären: „Wir haben nach dem Winter jedes Heimspiel auf dem Kunstrasen gewonnen. Die Mannschaft hat den Wunsch geäußert, auch diesmal auf Kunstrasen zu spielen – und der Verein hat das umgesetzt.“ Angst, so sagte Helmke, hätte sein Team nicht vor einem Rasenspiel gegen Wabern gehabt, allerdings fühle sich das Team aktuell wohler auf Kunstrasen. Das Hinspiel in Wabern hatte der Tabellenführer 1:2 verloren

Hünfelds Jemal Kassa (links) spielte mit dem TSV Wabern um Niklas Müller streckenweise Katz und Maus. Beim 2:0 spielte Kassa den vorletzten Pass und gehörte neben Sechser Jonas Simon zu den Lichtblicken des HSV. © Siggi Larbig

Lieber auf Kunstrasen: Spielort des HSV sorgt für Fragezeichen

Der Gegner nahm den Spielort sportlich: „Ich liebe das sowieso“, sagte Keeper Kim Sippel, der auch das Tor der Kleinfeld-Nationalmannschaft hütet und sprach für seine Mitspieler: „Unser Plan war es, gut zu verteidigen. Auf welchem Platz spielt da keine Rolle. Und dass es gegen Hünfeld schwer wird, weil der Gegner uns spielerisch einfach überlegen ist, war vorher klar.“ Die nötigen Punkte für den Klassenerhalt gelte es ohnehin gegen andere Teams zu holen. Problem nur, dass gleich der erste Hünfelder Angriff saß und somit die Pläne der Gäste durchkreuzte. Sippel zerrte sich kurz vor Ende eine Kapsel im Sprunggelenk und musste verletzt runter.

Eine Offenbarung war das Spiel des HSV aber nicht: Fast immer in Ballbesitz, leistete sich das Team im Aufbauspiel viele Unkonzentriertheiten und tat sich schwer, das 4-1-4-1 des Gegners zu durchbrechen. Von den fünf guten Chancen nutzte der Gastgeber immerhin zwei: Schon nach vier Minuten spielte Spielmacher Kevin Krieger Jonas Simon frei, der das Auge für Mittelstürmer David Brähler hatte. Brähler spielte für den an der Leiste verletzten Goalgetter Karlo Vidovic in vorderster Front. Und Brähler hätte auch das 2:0 erzielen können, doch legte er nach starkem Pass von Jemal Kassa noch für Krieger quer (44.). Wabern wehrte sich nach Kräften, hatte aber nur eine halbgare Chance im gesamten Spielverlauf, die aber HSV-Keeper Benedikt Kaiser nicht vor größere Probleme stellte, nachdem Mühlberger abgezogen hatte (79.).

Die Statistik:

Hünfelder SV: Kaiser; Vogler, Dücker (75. Häuser), Witte, Zöll – Rohde, Simon (90. Schilling) – Kassa, Krieger (72. Müller), Fröhlich (88. Mujezinovic) – Brähler.
TSV Wabern: Sippel (86. Elgaz); Kördel, Amert, Wendel, Bergmann (81. Splietorp) – Klinge – Mühlberger, Florian Korell (71. Herdt), Schmeer, Müller – Herpe (85. Andraess).
Schiedsrichter: Philipp Keith (SV 09 Arnstadt).
Zuschauer: 200.
Tore: 1:0 David Brähler (4.), 2:0 Kevin Krieger (44.).

Johannes Götze

Torgranate

 

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