In der Hünfelder Rhönkampfbahn steigt am Samstag (15.30 Uhr) der Kracher der Verbandsliga Nord zwischen Spitzenreiter Hünfelder SV und seinem möglicherweise ärgsten Verfolger CSC 03 Kassel.
Dann richten sich die Augen auch wieder auf eine leibhaftige Kasseler Fußballer- und Trainerlegende. Denn gecoacht wird der CSC 03 Kassel von Lothar Alexi. Der heute 66-Jährige gehörte zu seiner aktiven Zeit zu den besten nordhessischen Spielern, war für den BC Sport Kassel, den FSV Bergshausen und Hermannia Kassel viele Jahre in den höchsten Amateurligen am Ball. Auch in Osthessen ist Alexi den meisten Fußballern ein fester Begriff.
Spitzenspiel gegen Hünfelder SV: CSC 03 Kassel will in die Hessenliga
„Die ersten Berührungen mit dem Fuldaer hatte ich ja schon früh mit der Jugend des BC Sport. Das war die höchste Leistungsklasse und so habe ich schon als junger Kerl Vereine wie Petersberg, Künzell oder Borussia Fulda kennengelernt“, erinnert sich Alexi gerne zurück. Später dann machte er sich als Trainer einen Namen, als er 1991 die TSG Wattenbach als Neuling der Gruppenliga übernahm und die sogar 2005 für eine Saison bis in die Hessenliga führte. 20 Jahre coachte Alexi Wattenbach am Stück, 13 davon in der Verbandsliga Nord (damals Landesliga Nord).
Nach zwei Jahren Pause übernahm er den CSC 03 und ist aktuell kurz davor, das nächste Kapitel einer Erfolgsgeschichte zu schreiben. Als er 2013 in der Jahn-Kampfbahn übernahm, da war Kassel gerade in die A-Liga abgestiegen. Unter Alexi folgten drei Aufstiege in Serie und nun – im siebten Jahr Verbandsliga – könnte der nächste Schritt kommen. „Warum nicht?“, fragt Alexi. „Wir haben vereinsintern kürzlich zusammengesessen und beratschlagt, ob Hessenliga für uns möglich wäre. Es ist möglich“, so seine Antwort, wobei Alexi ganz genau weiß, was auf ihn und seine Rothosen wartet.
CSC 03 Kassel vor dem Aufbau einer U23„Hünfeld wird ein ganz besonderes Spiel. Das ist für mich die spielstärkste Mannschaft der Liga. Ich bin auch der Meinung, dass dieses Spiel durchaus einen richtungweisenden Charakter hat: Sollten wir verlieren, ist Hünfeld erstmal weit weg. Bei einem Remis kommt es darauf an, wie wir unsere beiden Nachholspiele absolvieren. Im Falle eines Sieges muss ich niemandem erzählen, dass wir dran wären“, weiß der Trainerfuchs, der harte Zeit in Kassel miterlebt hat.
„Als ich kam hatten wir eine Jugendmannschaft in einer JSG mit Sandershausen. Dann fiel alles weg und wir sind in der Gruppenliga Meister geworden, obwohl wir einen Punktabzug wegen fehlender Teams schlucken mussten. Dann kam Jugendleiter Klaus Siebott und jetzt sind wir in allen Bereichen wieder im Jugendbereich besetzt“, freut sich Alexi, dessen Club keine Reserve im Spielbetrieb hat. „Wir starten kommende Saison in der A-Liga neu und bauen eine U23 auf. Das Ziel ist es, die jungen Kerle bei der Stange zu halten“, so Alexi. Ein wichtiger Schritt für einen Verein mit großer Tradition. Denn 1939 und 1940 spielte der CSC 03 zweimal die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft. Gegner waren Fortuna Düsseldorf und Schalke 04. Unvergessen das 0:16 in der legendären Glückaufkampfbahn gegen Größen wie Ernst Kuzorra, Fritz Szepan oder Herbert Burdenski.
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Ralph Kraus