Perfektes Wochenende für den Hünfelder SV: Beim OSC Vellmar gewann der Spitzenreiter ein hoch kompliziertes Auswärtsspiel mit 3:1 (2:0) und konnte gleichzeitig den Patzer von Verfolger Dörnberg bejubeln.
Dass nach dem Spiel zum erst vierten Mal in dieser Saison „Auswärtssiege sind schön“ von den Hünfeldern angestimmt werden konnte, hatten sie aber nicht etwa in erster Linie ihrem famosen Offensivduo Fröhlich/Vidovic zu verdanken, das sich alle drei Tore gegenseitig auflegte, sondern dem Schlussmann.
Kaisers unfassbare Reflexe sind Trumpf
Benedikt Kaiser hielt mehrfach sensationell, was nachher sogar seinem Gegenüber Tobias Orth ein dickes Lob über die Lippen gleiten ließ. Kaiser verhinderte nach 50 Sekunden mit einem sensationellen Reflex gegen Serkan Aytemür einen frühen Nackenschlag. Wie er aber einen Schuss von Enes Glogic aus nicht einmal einem Meter an die Latte lenkte und somit den 1:1-Ausgleich nach 18 Minuten verhinderte, wird er selbst kaum erklären können. Das war Weltklasse. Und auch weit in der zweiten Hälfte verhinderte er gegen Aytemür nach einer Standard mit einem Reflex im Stile eines Handballtorwarts den Anschlusstreffer zum 2:3 und somit eine heiße Schlussphase.
„Irgendwie scheine ich mir ein solches Spiel mal verdient zu haben“, sagte Kaiser nach seiner Glanzleistung, die nur das 19. Saisontor von Enver Maslak trübte. Da zog er im Eins-gegen-Eins zurück und wollte keine Notbremse riskieren. Ein Fehler war das sicherlich nicht. Sein Trainer Johannes Helmke lobte seinen Torhüter bereits im obligatorischen Mannschaftskreis und mahnte im Zwiegespräch nachher: „So viele klare Chancen wollen und dürfen wir nicht zulassen.“
In einem wahnsinnig wilden Spiel auf fußballerisch hohem Niveau erarbeitete sich aber der HSV schlussendlich mehr klare Gelegenheiten. Neben den drei Toren spielte er jedoch gerade nach der Pause zu viele Kontergelegenheiten zu inkonsequent aus. Auch das bemängelte Helmke mit Blick auf das kommende Spiel gegen den wohl nun ärgsten Meisterschaftskontrahenten CSC 03 Kassel. „Das wird mindestens genauso schwer, weil es eine ähnlich agierende Mannschaft ist“, mutmaßten Kaiser und Helmke unisono und betonten:„Wir gucken auf nichts anderes, nur auf dieses Spiel.“
Die Statistik:
OSC Vellmar: Orth; Büyükata, Welker, T. Möller – Lesser, Weingarten, Milloshaj, Akman (66. Üstün) – Aytemür – Maslak, Glogic (63. Evers).
Hünfelder SV: Kaiser; Vogler, Witte, Dücker, Zöll – Gadermann, Simon – Kassa (87. Schilling, Krieger (50. Brähler), Fröhlich (90.+2 Mujezinovic) – Vidovic (85. Rohde).
Schiedsrichter: Manuel Winkler (TSV Landau).
Zuschauer: 150.
Tore: 0:1 Karlo Vidovic (15.), 0:2 Karlo Vidovic (26.), 0:3 Maximilian Fröhlich (55.), 1:3 Enver Maslak (59.).
Johannes Götze
Torgranate