Katz und Maus-Spiel in Hünfeld

Spielfreude in Reinkultur, Geburtstagsgeschenk und eine Hiobsbotschaft

Der Hünfelder SV hat seine Ambitionen im Derby gegen die SG Ehrenberg eindrucksvoll untermauert und ist vor dem Topspiel am Donnerstag gegen Bronnzell an die Spitze der Verbandsliga zurückgekehrt. Die Rhöner waren beim 0:6 (0:4) chancenlos.Wie schön Fußball sein kann, bewies der HSV insbesondere bei Karlo Vidovics Doppelschlag vor der Pause: Zunächst konterte Hünfeld über die komplette Länge des Kunstrasens in irrem Tempo und schloss mit einem Doppelpass zwischen Vidovic und Jonas Simon perfekt ab (36.). Und als Max Vogler, Jemal Kassa und Vidovic jeweils mit einem Kontakt das 4:0 noch vor der Pause klarmachten, klatschten selbst neutrale Zuschauer vor Freude in die Hände. Der HSV bewies, wie reif die Spielanlage mittlerweile ist und spielte mit den überforderten Rhönern streckenweise Katz und Maus.

Das Spiel war aber eigentlich schon nach 22 Minuten entschieden, denn nachdem es Ehrenberg in der ersten Viertelstunde noch gut verteidigte und durch Innenverteidiger Julian Keidel gar einen gefährlichen Abschluss verbuchte, sorgte ein Standard von Kevin Krieger auf Aaron Gadermanns Kopf für die Führung (17.), nur fünf Minuten später legte Kevin Krieger für den durchstartenden Simon das 2:0 auf. Leon Zölls Freistoßknaller an die Latte oder Vidovics fulminanter Distanzschuss aus 22 Metern hätten gar schon vor der Pause für ein noch deutlicheres Ergebnis führen können.

Das holte Hünfeld nach der Pause eilig nach, weil zuerst Rechtsverteidiger Max Vogler für Kevin Krieger mustergültig auflegte (54.) und dann Kassa mit einem ganz feinen Solo durch die komplette Abwehrreihe für das vielleicht schönste Tor des Tages sorgte (57.). Anschließend wechselte Johannes Helmke, der tags zuvor 37 Jahre alt wurde und von seinem Team das passende nachträgliche Geschenk bekam, munter durch. Zwar hatte weiterhin nur Hünfeld den Ball, wirklich zwingend wurde es aber kaum noch. Und so verwunderte es nicht, dass Bronnzells Coach Stefan Dresel seinen Ausflug nach Hünfeld schon nach 70 Minuten für beendet erklärte.

Eine Hiobsbotschaft musste Hünfeld aber dennoch verkraften: Mark Zentgraf, der sich vor einigen Wochen gegen Barockstadt II verletzte, muss morgen unters Messer. Die Diagnose für den Sechser hätte schlimmer nicht sein können: Kreuzbandriss.

Die Statistik:

Hünfelder SV: Kaiser; Vogler, Dücker (65. Dücker), Witte, Zöll – Gadermann, Simon – Kassa (57. Brähler), Krieger ‚(57. Rohde), Fröhlich (65. Mujezinovic) – Vidovic (78. Lovakovic).
SG Ehrenberg: Voll; Hartung, Dinkel, Keidel, Jestädt – Breunig, Beck – Meister, Heil, Klüber (46. Hillenbrand) – Wollny.
Schiedsrichter: Christian Sinning (TSV Ihringshausen).
Zuschauer: 310.
Tore: 1:0 Aaron Gadermann (17.), 2:0 Jonas Simon (22.), 3:0 Karlo Vidovic (36.), 4:0 Karlo Vidovic (41.), 5:0 Kevin Krieger (54.), 6:0 Jemal Kassa (57.).

Johannes Götze Torgranate
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