Wolfs „Tor des Jahres“ leitet Hünfelds Sturz von der Spitze ein

Gleich nach dem ersten Spiel der Restrunde ist der Hünfelder SV die Tabellenführung in der Verbandsliga Nord wieder los: Beim Kellerkind SG Johannesberg langte eine 2:0-Pausenführung nicht – und das hat sich der HSV selbst zuzuschreiben.Denn wie fahrlässig die Haunestädter nach Wiederanpfiff binnen zehn Minuten gleich mehrere hochkarätige Konterchancen liegen ließen, trieb Trainer Johannes Helmke schon während des Spiels die Zornesröte ins Gesicht. Nachher analysierte er trocken: „Wir treffen in diesen Situationen permanent die falschen Entscheidungen. Spielen nicht ab, wenn wir es müssen. Spielen ab, wenn wir es nicht müssen“, sagte er nachher und musste gleichzeitig feststellen, wie sehr sich ein solcher Chancenwucher rächen kann. Wolfs „Tor des Jahres“ leitet Hünfelds Sturz von der Spitze einDie SG Johannesberg schlug nach zwei ruhenden Bällen zu. Erst klärte Leon Zöll nur halbgar und legte so Jan-Henrik Wolfs Kunstschuss aus halbrechter Position auf, der durchaus das Prädikat „Tor des Monats“ verdient hatte. Dann produzierte David Brähler einen völlig unnötigen Freistoß an der Außenlinie: Wolfs Freistoßflanke köpfte der beste Kopfballspieler, Trainer Nikola Milankovic, völlig frei stehend ein. Auch das ärgerte Helmke maßlos, hatte er doch zuletzt vermehrt Defensivstandards trainieren lassen. Bislang fruchtlos. Zurück ins Spiel fand Hünfeld nicht mehr, weil die Struktur nach dem Ausgleich völlig verloren ging. Die hatte in der ersten Halbzeit über weite Strecken gepasst. Schon da verzeichnete der HSV ein Chancenplus auf gut bespielbarem Naturrasen. Die 2:0-Pausenführung ging somit völlig in Ordnung. 

Doch Kellerkind Johannesberg sah überhaupt keinen Grund, nach schon kämpferischer erster Hälfte auch nur einen Millimeter nachzugeben. Zeigte insgesamt ein beherztes Spiel und machte auch den zweiten Trainer, Niklas Odenwald, glücklich: „Den Punkt nehmen wir super gerne mit. Das ist Bonus und Lohn für eine starke kämpferische Leistung. Ich bin sehr stolz auf die Jungs“, sagte Niklas Odenwald, der freilich zugab, „dass Hünfeld auch früher das dritte Tor schießen kann.“

Die Statistik:

SG Johannesberg: Möller; Ristevski, Milankovic, Grosch, J. Katusic – Bardushi, Butsch (87. Schneider) – Wolf, Witkowski, Odenwald – Görner.
Hünfelder SV: Kaiser; Vogler, Dücker, Witte, Zöll – Gadermann, Zentgraf (83. Rohde) – Kassa (67. Brähler), Krieger, Fröhlich – Vidovic.
Schiedsrichter: Sascha Bauer (TSV Obermelsungen).
Zuschauer: 280.
Tore: 0:1 Maximilian Fröhlich (10.), 0:2 Karlo Vidovic (33., Foulelfmeter), 1:2 Jan-Henrik Wolf (54.), 2:2 Nikola Milankovic (70.).

Johannes Götze

 

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