Teils naiv, teils rassig, am Ende gerecht
„Die Hünfelder werden sich fragen, warum sie ein 2:0 noch aus der Hand geben. Wir aber haben nach dem 2:2 gedrückt, vor dem Tor einmal die falsche Entscheidung getroffen und einmal Pech, weil Benedikt Kaiser stark hält“, fasste SGB-Coach Sedat Gören das Geschehen treffend zusammen. Außer einer fünfminütigen Druckphase zu Beginn, war Hünfeld bis Mitte der zweiten Halbzeit besser. Kaufte dem Gast sprichwörtlichen Schneid ab, spielte mutig und verdiente sich die 2:0-Führung. Zweimal hatte die SGB da laut Gören „naiv“ verteidigt. Beim 1:0 presste Maximilian Fröhlich stark gegen Dennis Müller, der den Ball an der Außenlinie nicht verlieren darf und anschließend ist Barockstadt gegen HSV-Torschütze Marcel Dücker deutlich in Überzahl (17.). Beim 2:0 leitete Fröhlich für Alexander Reith ein, der sich gegen drei Gegenspieler durchsetzen durfte und letztlich Fröhlich bediente (61.).
Doch „naiv“ war auch das Verhalten des HSV beim 1:2, das das Spiel kippen ließ. Franz Faulstich zog minimal den Kopf bei einer der unzähligen Standards von Tolga Duran ein – dahinter konnte Moritz Reinhard, der nachher über Kniebeschwerden klagte und das Lazarett unter Umständen erweitern muss, mit der Brust den Ball über die Linie drücken (71.). Das 2:2 war hingegen kaum zu verteidigen, weil Kevin Hillmanns Geschoss unhaltbar im kurzen Eck einschlug (73.). Dass Gören schon in der Halbzeit Pecks gegen den starken Fröhlich stellte, der ihn besser als noch Müller in Griff bekam und später Hillmann von links hinten nach links vorne beorderte, waren zwei kluge Entscheidungen.
HSV-Trainer Johannes Helmke hatte ebenfalls viel richtig gemacht, weil er ein Team auf das Feld schickte, das immer wieder Lösungen fand, lange Zeit vor Selbstvertrauen strotzte und eine gute Mixtur aus körperlicher Robustheit und spielerischer Eleganz fand. So stellte er überraschenderweise Innenverteidiger Faulstich nach links, damit der Moritz Reinhard beackert. Das machte er im „Rhöner Duell“ richtig gut. Doch nicht nur er. „Ich bin stolz auf die Jungs. Aber schade ist es trotzdem, weil wir von einem Sieg gegen die SG Barockstadt auch noch in drei Jahren erzählt hätten. So etwas bleibt“, sagte Helmke.