Leichtes oder gefährliches Restprogramm?

Von Tobias Konrad

In den sauren Apfel muss derzeit die Hessenliga-Reserve des Hünfelder SV beißen. Mit 22 Zählern steht der erste Abstiegsplatz, punktgleich sind Horas und Kerzell, wobei Horas noch zwei Spiele mehr zu bestreiten hat. Die HSV-Reserve kennt sich mittlerweile aber bestens aus in dieser Region. Seit Beginn der Abstiegsrunde pendeln die Haunestädter in dieser Tabellenregion und haben stets Tuchfühlung zur Rettung und zum Abstieg. Woche für Woche steht ein Endspiel an, die Spannung hält sich quasi von alleine hoch. Was für manch einen belastend daherkommt, ist für Trainer Niclas Rehm völlig in Ordnung. „So ist es doch schöner als anders herum. Die Jungs wissen, worum es geht. Jeder kann sich darauf einstellen, dass jede Woche Überlebenskampf ist.“

Rehm betont zudem, dass es nicht selbstverständlich sei, dass sein Team noch in der Verlosung ist. Personelle Gründe schiebt er an. Die Gründe sind einleuchtend, hat doch der Hessenliga-Kader Verletzungssorgen, die sich folglich auf das Gruppenliga-Team auswirken. Und Rehm schaut sich deshalb des Öfteren bei den A-Junioren um. Immer wieder wechselndes Personal lässt ein eingespieltes Team nur schwerlich zu. „Da wird deutlich, was die Jungs abliefern. Wenn dann noch fünf, sechs Stammleute aus unserem Kader fehlen, sagt das alles.“ So kommt es, dass Torhüter Maurice Pappert im Sturm einspringen muss, ein Niklas Geyer wieder gegen den Ball tritt und Rehm selbst gar die Schuhe schnürt, wie in Kerzell geschehen. Stichwort Kerzell: „In einer Woche haben wir zweimal gegen einen direkten Konkurrenten verloren. Das schmerzt besonders“, weiß Rehm.

Mut sollte dem HSV das Restprogramm machen. Sonntag (15.30 Uhr) daheim gegen Müs, dann in Kressenbach und zum Abschluss daheim gegen Gundhelm. Das Trio also, dass so gut wie abgestiegen ist. Im Vergleich zur Konkurrenz ein leichtes Programm. „Das hat wenig zu heißen. Gerade weil es für sie um nichts mehr geht, wird es gefährlich. Sie können locker und unbeschwert sein, die Blockaden im Kopf fallen weg. Dennoch haben wir es selbst in der Hand, da mit drei Siegen wohl der Klassenerhalt fix sein sollte.“
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