Hünfelder SV unterliegt Viktoria Griesheim

Auf des Co-Trainers Hochzeit den Frust runterspülen

VonTobias Konrad

Der Abstieg des Hünfelder SV in die Verbandsliga ist nach dem 0:3 (0:1) gegen den SC Viktoria Griesheim so gut wie besiegelt. Acht Punkte beträgt bei drei verbleibenden Spielen der Rückstand zum ersten Nichtabstiegsplatz, wobei die Konkurrenz noch eine Partie in der Hinterhand hat.

Schon vor dem Duell mit der Viktoria war allen Hünfeldern klar, dass es eine Abschiedstournee in der Hessenliga ist. Entsprechend sollten die Elf von Johannes Helmke befreit aufspielen und tat das von Beginn an. Wesentlich verbessert im Vergleich zu den zurückliegenden Wochen präsentierten sich die Haunestädter, und weil Griesheim ebenfalls mitspielte, sahen die Zuschauer ein flottes und unterhaltsame erste Halbzeit. Beide Teams hatten ihre Strafraumszenen, zudem wurde der eine oder andere Fernschuss eingestreut. Richtig Gefahr kam aber weder für HSV-Schlussmann Benedikt Kaiser noch für Griesheim-Keeper Elias Derwein auf.

Dass die Hausherren trotzdem erneut als Verlierer vom Platz gingen, lag am eigenen Unvermögen. Erst beim 0:1 (44.), dann beim 0:2 (58.). Kurz vor der Pause wird Kevin Krieger im Strafraum von Aaron Gadermann bedient, findet aber keinen Abschluss. Die Gäste schalteten schnell um, zehn Sekunden nach Kriegers verpassten Abschluss vollendet Noah Lorenz. Bei vorentscheidenden zweiten Treffer der Gäste Parallelen: Erst macht Hünfeld beinahe den Ausgleich, da Derwein bei einem Rückpass über den Ball haut und gerade noch so zur Ecke klären kann. Die führt Andre Vogt schnell zu Sebastian Alles aus, der den Ball verliert und beim folgenden Konter muss Franz Faulstich foulen. Freistoß Griesheim, Nick Volk am zweiten Pfosten in die Mitte und Enes Arslan locker.

Hünfeld-Coach Helmke blendet Sport auf Hochzeit aus

Die Luft war anschließend auf der Rhönkampfbahn raus und wurde einzig durch eine Rudelbildung vor der Tribüne noch mal erhitzt. Steffen Witzel foulte Patrick Stumpf etwas rustikaler, woraufhin einige Parteien sich nett austauschten. HSV-Betreuer Markus Stark eilte herbei und wurde unsanft von Arslan in die Bande geschubst. Bestrafungen blieben aus, Schiedsrichter David Schmidt und lächelte die erhitzten Gemüter weg. Pascal Bender stellte noch per Kopf auf 3:0 (79.). Somit geht es für Hünfeld mit nicht den glücklichsten Gesichtern zur Hochzeit von Co-Trainer Simon Grosch, der am Nachmittag in der Lioba-Kirche in Petersberg heiratet und später im Café Ideal feiert. Aus diesem Grund wurde die Partie bereits um 13 Uhr ausgetragen.

„Es passt in unser Saisonbild, wie die ersten Gegentore fallen. Aber wir machen daran nun einen Haken“, konstatierte HSV-Coach Helmke kurz und knapp. Und von „Frust runterspulen“ auf der Hochzeit wollte er ebenfalls nichts wissen. „Das müssen und können wir trennen. Wir gehen nun auf die Hochzeit eines guten Freundes. Da spielt das alles keine Rolle mehr. Wir wollen einen geilen Tag verbringen.“ Wesentlich erleichtert wirkte sein Gegenüber RIchard Hasa: „Wir feiern nun, wenngleich wir noch nicht ganz durch sind. Wir haben aber Druck für allen anderen aufgebaut. Insgesamt war es ein gutes Spiel von uns, wir haben die Fehler des Gegners bestraft und deshalb den Sieg eingefahren. Die Szene rund um die Rudelbildung habe ich nicht richtig gesehen, allerdings müssen beide Seiten cooler bleiben. Es war ein faires Spiel, die Szene passte nicht ins Bild.“

Statistik

Hünfelder SV: Kaiser; Wenzel (46. Faulstich), Häuser, Witzel, Schilling – Alles (80. Witte), Gadermann – Fröhlich, Vogt, Rohde (65. Vogler) – Krieger.
SC VIktoria Griesheim: Derwein; Arslan (63. Schumacher), Bender, Kern (72. Windeck), Royo – Lorenz, Starck, Volk, Kazimi – Paraschiv, Stumpf (82. Schneider Sanchez).
Schiedsrichter: David Schmidt (FC Union Niederrad).
Zuschauer: 100.
Tore: 0:1 Noah Lorenz (44.), 0:2 Enes Arslan (58.), 0:3 Pascal Bender (79.).

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