Hünfelder SV gewinnt Kreispokal zum dritten Mal in Serie

Wenn der olympische Gedanke zählt: zweistellig, aber kein Rekord

Der Titel-Hattrick ist perfekt: Der Hünfelder SV ließ im Kreispokalfinale gar keine Zweifel und siegte beim SV Wölf klar und deutlich mit 10:1 (5:0).

Für den SV Wölf war es dennoch ein besonderes Spiel: Das erste Mal seit 1986 stand die Elf vom Ringberg im Pokalfinale. Seinerzeit siegte Germania Kirchhasel mit 8:1 – auch dank eines Fünferpacks von Dieter Weber, dem Vater des langjährigen HSV-Trainers Dominik Weber.

Der A-Ligist war gegen den Hessenliga-Absteiger chancenlos, schon nach zwölf Minuten hatte der HSV vier Ecken und sorgte mit Spielfreude und ohne ernsthafte Gegenwehr schon bis zur Halbzeit für glasklare Verhältnisse.

Immerhin: Bastian Wiegand hätte nach dem schönsten Ausgleich gar für den zwischenzeitlichen Ausgleich sorgen können, sein Flugkopfball verfehlte das Gehäuse von Pokalkeeper Fabian Brunner nur knapp (18.). Und Wiegand war es auch, der kurz nach Wiederanpfiff für den Ehrentreffer sorgte, nachdem er selbst von HSV-Verteidiger Franz Faulstich gefoult worden war.

Wölf hat dem Enspiel einen würdigen Rahmen verliehen.

Johannes Helmke

Dass manchmal der olympische Gedanke zählt, wurde bei den Wölfern schon vor Anpfiff deutlich: Das Team machte sich in „Finalteilnehmer-Shirts“ warm und sendete damit eine Hommage an die scheidenden Trainer Michael Straub und René Dieterich, die den Verein nach der Saison verlassen. Das Shirt war auf dem Rücken mit den beiden Nummern von Dieterich (6) und Straub (14) bedruckt. Zur neuen Saison übernimmt Marko Madzar das Amt des Spielertrainers, dervom SV Steinbach kommt.

„Da sieht man eben, dass Hünfeld schon gut kicken kann“, sagten Straub und Dieterich unisono, die sich gefreut hätten, „wenn es nicht ganz so deutlich geworden wäre, aber der Rahmen hat wirklich gepasst“.

Der Rekordsieg ist fast 50 Jahre her

HSV-Trainer Johannes Helmke hatte nur lobende Worte übrig – vor allem für den Gegner: „Wölf war toll eingestellt und hat toll gekämpft. Was mir aber noch besser gefallen hat, dass der Verein das Endspiel super organisiert hat. Der Rahmen hat gepasst.“

Und das ist zweifelsfrei so zu unterschreiben: Rund 250 Zuschauer wohnen im Eiterfelder Ortsteil, mehr als 300 Zuschauer kamen zum Endspiel. Der Rahmen war würdig, das Ergebnis rekordverdächtig, aber noch weit vom Bestwert entfernt: 1975 siegte Abo-Sieger Hünfeld gegen Steinbach mit 15:0, zweistellig wurde es zuletzt 2013 und 2020, als Hünfled Ufhausen und Schlitzerland jeweils mit 10:0 bezwang.

Pokalspielleiter Bernd Kraft zog ebenfalls ein positives Resümee. Dass die Entscheidung, das Spiel in Wölf auszutragen, goldrichtig war, zeigte die Zuschauerresonanz. Nur einen Makel fand Kraft: „Dass das Frauenendspiel aufgrund von Personalmangel bei Ilbeshausen kampflos an Eiterfeld ging.

Die Statistik:

SV Wölf: Spies; Göllmann, Dieterich, Herber, Weyer – Bock, Trott – S. Meissmer, B. Wiegand, Kehl – Lange (Bachmann, Straub, Damrow).
Hünfelder SV: Brunner; Ohneiser, Faulstich, Häuser, Schilling – Alles, Gadermann – Vogt, Rohde, Fröhlich – Krieger (Vogler, Grosch, Witzel).
Schiedsrichter: Andreas Henkel (KSV Niesig).
Zuschauer: 320.
Tore: 0:1 Maximilian Fröhlich (15.), 0:2 Kevin Krieger (21.), 0:3 Kevin Krieger (36.), 0:4 Maximilian Fröhlich (43.), 0:5 Aaron Gadermann (45.), 1:5 Bastian Wiegand (46.), 1:6 Max Vogler (47.), 1:7 Andre Vogt (49.), 1:8 Sebastian Alles (76.), 1:9 Andre Vogt (81.), 1:10 Andre Vogt (89.).

 

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