Barockstadts Benjamin Fuß war in den vergangenen Wochen ein gefragter Mann: Ein Spieler, der in seiner Vita Junioren-Bundesliga-, Dritt- und Regionalligaeinsätze vorzuweisen hat, und plötzlich auf dem Markt ist, der erhält zwangsläufig einige Angebote. Letztlich entschied sich der 30-Jährige für den Hünfelder SV.
Und das, obwohl Fuß freimütig zugibt, dass er das nicht geplant hatte. Eigentlich habe er einen Gang zurückschalten wollen. Gruppenligisten hatten genau wie Verbandsligisiten die Angel ausgeworfen. Doch die Hartnäckigkeit von
Hünfelds Abteilungsleiter Mario Rohde und Trainer Johannes Helmke zahlten sich für den HSV aus. „Mario und ich haben schon mehrfach miteinander gesprochen. Mittlerweile kam er im dritten Jahr auf mich zu. Er und Johnny Helmke sind ständig an mir drangeblieben und haben mir gezeigt, dass sie mich unbedingt holen möchten“, erklärt Fuß seine Beweggründe nun doch weiterhin auf hochklassigem Amateurniveau spielen zu wollen.
Gleichermaßen stellt er fest, „dass ich jetzt seit sechs Jahren hier in der Region lebe und noch nie auch nur einmal ein schlechtes Wort über den HSV gehört habe. Der Verein ist familiär geführt, hat sympathische und authentische Entscheider in seinen Reihen und gibt Spielern wie Trainern die Möglichkeit sich zu entfalten.“ Dass sich Fuß weder entfalten noch beweisen muss, zeigt seine Vita: Jugend-Bundesliga für Carl-Zeiss Jena, Dritt- und Regionalliga für Jena sowie Meuselwitz. Anschließend wurde er Kapitän von Hessenligist bei Borussia Fulda und Stammspieler bei der SG Barockstadt. Meist als Rechtsverteidiger. Nur in der derzeit unterbrochenen Saison war Fuß nicht mehr erste Wahl.
„Ich muss keinem mehr die Pistole auf die Brust setzen“
Rohde deutete in einer Pressemitteilung bereits an, dass Fuß nicht ausschließlich für die Rechtsverteidiger-Position geholt worden sei. Dem Spieler ist die Position hingegen egal. „Ich muss niemandem mehr eine Pistole auf die Brust setzen, weil ich unbedingt auf einer bestimmten Position eingesetzt werden will. Vielmehr spiele ich dort, wo ich der Mannschaft am meisten helfen kann. Und das wird sich zeigen, wenn wir in der Vorbereitung sind.“
Aller Wahrscheinlichkeit wird dann eine Vorbereitung für die kommende Hessenliga-Saison absolviert. Denn wird annulliert, profitiert der Hünfelder SV. „Klar wäre das in meinem Sinne und ich würde mir gleichzeitig wünschen, dass wir mit der SG Barockstadt aufsteigen dürften. Das wäre wahrscheinlich der leichteste Regionalliga-Aufstieg aller Zeiten und eine komische Meisterschaft. Aber am Ende soll man mitnehmen, was mitzunehmen ist“, sagt Fuß, der sich in Kürze in Langenbieber niederlassen wird und seine Zukunft in Osthessen sieht.
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