HSV schnuppert eine Stunde an der Überraschung

Steinbach Haiger siegt im Hessenpokal 2:0

Tobias Konrad

Hessenligist Hünfelder SV hat sich im Hessenpokal-Achtelfinale gegen Regionalligist TSV Steinbach Haiger teuer verkauft. Eine Stunde lang hielt der Außenseiter die Null, letztlich siegten die Mittelhessen mit 2:0 (0:0).

Die Zuordnung und die Hilfsbereitschaft untereinander stimmte beim HSV fast immer. Außer in Minute 60, als eine Flanke durchrutschte und am zweiten Pfosten Serhat Ilhan fand. Total blank netzte der Linksaußen ein. Die Erleichterung beim Favoriten war hörbar, denn nur drei Minuten zuvor hätten beinahe die Zuse-Städter eine der ganz wenigen Chancen genutzt. André Vogt schlenzte quasi perfekt, TSV-Keeper Markus Scholz aber parierte stark. „Wenn der drin ist, wird’s sicher interessant. Aber das war eine Top-Leistung in allen Belangen. Steinbach Haiger hatte klar den Großteil an Ballbesitz, aber wir konnten unsere Nadelstiche setzen. Wichtig war, dass wir selbst nach dem Gegentor unseren Plan weiter verfolgten und gut gegen den Ball gearbeitet haben. Wir brauchen uns null ärgern und ziehen nur positive Schlüsse aus dem Spiel“, konstatierte Hünfelds Coach Johannes Helmke.

Wir brauchen uns null ärgern und ziehen nur positive Schlüsse.

HSV-Coach Johannes Helmke

Ansonsten taten sich die Gäste ungemein schwer gegen Hausherren – Schilling ersetzte kurzfristig Dücker, der sich beim Aufwärmen zerrte und David Brähler musste kurz vor der Halbzeit verletzt raus –, die in den Zweikämpfen von Beginn an auf der Höhe waren und meist ein Bein dazwischen hatten, während Steinbach Haiger über weite Teile sehr ungenau agierte. In der torlosen ersten Halbzeit hatte der Regionalligist nach rund 20 Minuten seinen Takt gefunden, Sasa Strujic fehlten wenige Zentimeter (23.), Christian März testete HSV-Torhüter Fabian Brunner aus weiter Entfernung (24.). Die Abschlüsse wurden mehr, während Hünfeld vor allem nach Ballgewinn einen guten Drei-gegen-zwei-Umschaltmoment besaß, an dessen Ende Kevin Krieger vertändelte (44.).

In solchen Spielen brauchst du ein frühes Tor.

TSV-Coach Ersan Parlatan

Der Favoritenrolle wollte der TSV auch im zweiten Durchgang nicht vollends gerecht werden. Zu planlos im letzten Drittel sollte einzig Ilhans Treffer und Dennis Chessas Tor in der Schlussminute der Lichtblick für die Elf von Ersan Parlatan sein. Weitere Gelegenheiten waren vorhanden, März aber beispielsweise köpfte zu zentral (73.). Und aufgegeben hatte sich der Hessenligist bis zum Schlusspfiff nicht, vor allem Standards brachten immer wieder brenzlige Momente. Vogt oder Nils Wenzel fanden aber im Nachschuss nur die vielzähligen Abwehrbeine. „In solchen Spielen brauchst du ein frühes Tor, um für Ruhe zu sorgen. Das fehlte und so war es immer eng. An den Belag mussten wir uns erst gewöhnen, weshalb gewisse Ungenauigkeiten aufgetreten sind. Wir wussten aber, dass der Gegner Fehler machen wird. Dann mussten wir zur Stelle sein“, resümierte Parlatan. Steinbach Haiger trifft im Viertelfinale nun auf den SV Zeilsheim oder Eintracht Stadtallendorf.

Statistik

Hünfelder SV: Brunner; Schilling (79. Zöll), Fuß, Witzel, Wenzel – Alles, Gadermann – Vogt, Krieger, Fröhlich – Brähler (41. Sternstein).
TSV Steinbach Haiger: Scholz; Bradara, Al-Azzawe, Weigelt, Strujic – März, Eismann – Chessa, Gabriele (46. Wulff), Ilhan (62. Singer) – Stock.
Schiedsrichter: Christoph Rübe (OSC Vellmar).
Zuschauer: 270.
Tore: 0:1 Serhat Ilhan (60.), 0:2 Dennis Chessa (90.+1).

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