„Wir machen einmal wöchentlich ein Online-Training über Zoom, wo die Jungs schon Gas geben. Ich bin auch dabei und halte mich entsprechend fit“, lacht Helmke, der weiß, von was er redet. Denn er hält nicht nur seine Hünfelder Spieler auf Trapp, sondern auch seine Schüler. Sportunterricht läuft in diesen Zeiten auch bei ihm digital ab – und es funktioniert: „Das wird gut angenommen, man kann schon das Beste daraus machen“.
Besonders der Fußball sei weiterhin auf das Infektionsgeschehen und die politischen Entscheidungen angewiesen. Die Hoffnung besteht beim HSV, dass die Spieler bald wieder auf den Platz können, wenn auch in Kleingruppen. Doch was Helmke auch und besonders Sorgen macht, ist auch die nicht absehbare Zukunft der Kinder. „Es ist wichtig, dass erstmal Kinder und Jugendliche wieder zurück zum Sport kommen. Ich sehe das als Lehrer noch wichtiger an“.
Wenn es dann soweit ist und alle wieder auf die Plätze können, hofft der HSV natürlich auf sportlichen Erfolg. Denn wirklich rosig ist die Situation im Keller nicht. Im Oktober machte sich Helmke zwar noch keine Gedanken über einen möglichen Abstieg, doch nun sind aus 38 Spielen, die die Saison mal haben sollte, 19 geworden – wenn die Vorrunde überhaupt noch absolviert wird. „Es sind erst zwölf Spiele gespielt, das darf man nicht vergessen. Ich war mir sicher, dass es wieder in die andere Richtung geht, aber dann wurden wir ausgebremst“, blickt der Coach auf die schwache Phase im Herbst zurück – und anstrengende Phase: „Bei aller Freude auf den Wettkampf muss es mit der Belastungssteuerung einvernehmlich sein. Die Monate letztes Jahr waren so extrem wie noch nie zuvor“, sagt Helmke, der sich sicher ist: „Wenn es dazu kommt, dass die Hinrunde zu Ende gespielt wird, werden wir natürlich alles reinhauen“. Nicht ohne Ablehnung hat der Hünfelder Trainer aber beispielsweise auch das Vorgehen des Württembergischen Fußballverbandes beäugt, der den 9. Mai zum Deadline-Day gemacht hat. Wenn da noch nicht gespielt wird, wird die Saison dort annulliert. So oder so wird aber auch beim HSV mit Blick auf die neue Runde geplant – und Helmke kann zumindest schon verraten: „Die Gespräche sind bis jetzt positiv gelaufen“.