Diesmal steht das Glück dem HSV Pat

Hessenliga: Ein Elfmeter war’s nicht

Zwei, die Hauptrollen spielten: Hanau-Keeper Mitja Hofacker und Hünfelds Kevin Krieger. Hier gab es übrigens keinen Strafstoß, obwohl Hünfeld den laut einforderte. Foto: Siggi Larbig

Schon oft musste der Hünfelder SV in dieser Saison mit dem Schiedsrichter hadern, weil er sich benachteiligt fühlte – und der Videobeweis dem HSV meist recht gab. Diesmal aber war das Glück auf Seiten der Haunestädter und maßgeblich für den 2:1-Sieg.

So schnell vergisst man nicht: Das Siegtor von Leon Zöll gegen Stadtallendorf, ein klarer Handelfmeter in Steinbach kurz vor Schluss, ein klarer Foulelfmeter gegen Neuhof beim Stand von 2:1. Hanebüchen wirkende Abseitsentscheidungen gegen Erlensee und Baunatal bei knappen Spielständen. Keine Frage: dem HSV klauten die Schiedsrichter manchen Punkt.

Doch diesmal bescherte ihnen der sonst äußerst souveräne Mirko Radl (Biebesheim) zwei Zähler. Kevin Krieger hatte einen Freistoß blitzschnell ausgeführt, nur Christoph Sternstein und Erlensees Keeper Mitja Hofacker hatten aufgepasst. Hofacker war eher am Ball, der Kontakt folgte kurz danach. Trotzdem gab es Elfmeter (74.). „Nie und nimmer, weil Christoph sogar nur mich trifft“, sagte der Ex-Johannesberger, während Sternstein diplomatisch formulierte, „dass ich sehe, wie Mitja im Vollsprint kommt, ich mich voll reinhaue und ehrlicherweise gar nicht weiß, ob er mich trifft. Fifty-fifty.“

Hünfelds Trainer Johannes Helmke war‘s nur recht, er strahlte und bekannte „dass ich dann auch ehrlich bin. In dieser Szene hatten wir Spielglück.“ Andre Vogt verwandelte den fälligen Strafstoß eiskalt zum Sieg. Sein neuntes Saisontor. Diesmal sein einziger Torabschluss. Aus Gründen: Ob der Personalnot im Zentrum spielte er neben Sebastian Alles auf der Sechs – und war Leader in Sachen Einsatz und Kampf. Das komplette HSV-Team hatte sich nachher genau für diese Attribute ein Sonderlob durch den Trainer verdient. Denn Gegner Hanau 93 ist nicht irgendwer, verfügt über hohe individuelle Qualität, hatte große Vorteile in Sachen Ballbesitz. Doch Hünfeld verteidigte geschickt, ließ bis weit in die Schlussphase hinein kaum eine Chance zu – erst in den letzten gut zehn Minuten stand auch hier das Glück Pate, als Francesco Calabrese (80.) und Kubilay Cetin (90.+3) jeweils knapp scheiterten.

Konjevic betracht das Spiel äußerst fair

„Gerade vor der Pause ist unser Matchplan voll aufgegangen“, sagte Helmke, der da nur eine Halbchance der Gäste sah und die Führung von Max Vogler bejubeln durfte (29.). Und nachher? Kam der HSV nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich durch den Joker Semit Sentürk (55.) noch einmal zurück. Mit dem zweiten Schuss aufs Tor. Gleich zwei Qualitätsmerkmale. Welche, die der HSV in dieser Saison wiederentdeckt hat. Die Playoffs sind machbar.

Letzteres gilt für die 93er ebenfalls. Die hatten in Hünfeld einmalig auf Trainer Kreso Ljubicic verzichten müssen, da dieser gesperrt fehlte. Alexander Konjevic, sein Co, sprang ein. Und der gab sich auf der Pressekonferenz als fairer Verlierer. Er lobte, wie seine Mannschaft den Ball laufen ließ, könne ihr insgesamt keine Vorwürfe unterbreiten und die Schiedsichterentscheidung? Die müsse man nunmal akzeptierten, wenngleich es natürlich keine zwei Meinungen über die Situation geben könne. Der Applaus vor dem Sportlerheim auf der Rhönkampfbahn war ihm sicher, die Stimmung dort bei Fans wie Spielern des HSV äußerst gelöst.

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